Was ist Negative Sentiment Override (NSO) / Negativer Wahrnehmungsfilter?

Negative Sentiment Override (NSO) ist ein negativer Wahrnehmungsfilter, der deine Sicht auf den Partner verzerrt und Konflikte verstärkt. Du lernst, wie du diesen Filter erkennst und die Spirale durchbrichst.

Lucas Forstmeyer

Lucas Forstmeyer

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Kurzdefinition

Negative Sentiment Override (NSO), oder negativer Wahrnehmungsfilter, ist ein Zustand, in dem ein Paar in einer negativen Grundstimmung gefangen ist, sodass selbst neutrale oder positive Handlungen des Partners durch einen negativen Filter interpretiert werden. Es ist das direkte Symptom eines stark überzogenen Vertrauenskontos.


Ausführliche Erklärung

NSO ist ein psychologischer Schutzmechanismus, der entsteht, wenn negative Erfahrungen das Nervensystem eines oder beider Partner auf Misstrauen und die Erwartung von Schmerz konditioniert haben. Das Gehirn priorisiert dann die Wahrnehmung potenzieller Gefahren über positive Signale. In diesem Zustand kann eine fürsorgliche Geste als kontrollierend, eine neutrale Frage als Vorwurf oder ein Schweigen als bösartige Ablehnung interpretiert werden. Die objektive Realität der Handlung tritt in den Hintergrund; was zählt, ist die negative Erwartungshaltung, durch die sie gefiltert wird.


Kontext (Relation)

Der negative Wahrnehmungsfilter ist sowohl ein Resultat als auch ein Brandbeschleuniger der Nähe-Distanz-Spirale. Die wiederholten, schmerzhaften Erfahrungen – der Verfolger fühlt sich abgewiesen, der Vermeider fühlt sich angegriffen – führen zu einem Zustand der Hypervigilanz. Sobald NSO etabliert ist, wird es für das Paar extrem schwierig, den Kreislauf zu durchbrechen, da selbst positive Bids oder Brückenmomente durch den negativen Filter missverstanden werden und so die schlimmsten Befürchtungen beider Partner bestätigen, was die Spirale weiter anheizt.


Quellen